little heart

wenn ich könnte wie ich wollte, hätte ich schon längst die tür hinter mir zugezogen. ich hätte sie hinter mir zugezogen, eine runde in mich hineingelacht und mich dann von ganzem herzen gefreut. ich hätte eine reise an einen anderen ort gemacht, hätte mich in den zügen, den schienen, den ganzen ober- und unterirdisch verlegten leitungen verloren, hätte mich irgendwie eine runde selber finden können. dann wäre ich zu dir gefahren, in gedanken die pan-europäische u-bahn, von der du immer gesprochen hattest, dein dunkelblondes haar und die stahlblauen augen, deine silhouette, dein von mir weggehen am pier, ich hätte dumpf an deine japanische gitarre gedacht und den geruch des meeres vor deinem fenster, in deiner stadt. ich hätte dich gesehen, dich umarmt, mich eine runde in deine haut imprägniert und wäre wieder gegangen. ein paar gedanken verschwendet an ein stück zukunft, das wir uns ausgemalt hatten, das aber nie zustande kam, vielleicht aus gutem grund. wenn ich könnte wie ich wollte, wäre ich nie gegangen, wäre bei dir geblieben, wäre mit dir zusammen gewachsen und hätte mich niedergelassen in einem land, das ich bis dahin nicht so gut kannte, ich hätte brücken abgebrochen, die ohnehin schon eingefallen waren, hätte mich zu wachs in deinen händen gemacht. die luft hätte ich ganz anders eingeatmet, aus anderen augen herausgeschaut, mich an anderes erinnert. stattdessen ziehe ich andere türen hinter mir zu, muss mich von mir erholen, von den erinnerungen, die mich nach unten drücken, wie kann ich eigentlich noch so durch die gegend wandeln, links und rechts hinterlasse ich dinge, worte, erinnerungen, musik, kleine stückchen ich, die vor meinen augen aussehen wie kieselsteine, in den augen anderer wie immerfunkelnde strasssteinchen in einem kaleidoskop.
wenn ich könnte, wie ich wollte, wäre ich anders.