these wasp's nests in your head

du machst, dass ich ganz ruhig bin. deine eigene grundruhe, deine mir manchmal nicht verständliche merkwürdige unterschwellige nervosität und all die vielen sachen von denen du erzählst, all das spiegelt sich ein wenig auf mich nieder. du bist mein persönliches schweden, bist und bleibst da, unerreicht, im herzen nah, tatsächlich weit entfernt. manchmal lachst du so merkwürdig und ich weiß genau, weshalb du es tust, auch wenn ich den auslöser nicht kenne, deine umrisse scharf sind, dein inneres verwaschen. ich würde dir gerne einen teil deiner grundruhe nehmen, denn ich glaube zu wissen, was dahinter steht; ich nehme an, dass dir zu helfen wichtiger ist, als sich um mich zu kümmern, auch wenn ich im moment ein paar schritte vor dir stehe. the devil's in the details. ich glaube, dass du das weißt, du traust dich nur nicht, manchmal streckst du dabei die hand so komisch aus, als wärst du noch nicht bereit, dass sie jemand annimmt. es kostet kraft, jeder schritt kostet kraft, vielleicht kann man aber in retrospektive daraufschauen und sagen, dass es das wert war. ich mag dir gerne die grundruhe durch eine grundzufriedenheit ersetzen. weißt du, mit der art zufriedenheit, die man hat, wenn man sich, so wie ich, wenn es mal wieder ein sehr schlechter tag war, ein buch kauft und sich nach den ersten beiden sätzen schon in es verliebt hat. atmosphärisch dicht gewebte worte, kaum spürbar, so wie merinowolle auf nackter haut, doch an den richtigen stellen kratzig und unbequem. (und wie ich heute mit den fingern durch eine unzahl an büchern gestreift habe, hat sich ein lebensziel manifestiert, egal, wie vermessen es scheint: einen text im suhrkamp verlag veröffentlichen.)

weißt du, ich werde dir das alles niemals sagen und wenn ich es wagen würde, wüsste ich sowieso nicht wie. denn so wie es ist, ist es gut. meist brauchen wir nämlich gar keine worte. was sollten wir auch sagen.

für märz bekomme ich einen diagnostiktermin. ich habe mich entschlossen, weiter darüber zu berichten / schreiben, wie es mir geht, was die krankheit mit mir macht und, hoffentlich, wie es mit der therapie läuft. posts zu meinen erfahrungen mit der depression findet ihr dann unter dem tag scherbengewitter.