Mittwoch, 11. April 2012

I was moving through the silence without motion

Untitled by smallcutsensations

Untitled by smallcutsensations

am freitag waren s. und ich auch in ein paar leerstehenden häusern, etwas, was wir uns eigentlich nicht vorgenommen hatten, aber dann war die möglichkeit da. s. fragte mich, ob wir reingehen würden, ich zögerte gefühlt ziemlich lange, dann aber war das interesse doch stärker nach einer runde verfall. und der schlug uns auch entgegen. abgeplatzte wandfarbe, halbgeöffnete türen, gestank von schon längst abgestellten aber scheinbar immer noch benutzten sanitäranlagen. das wurde gruselig. wir liefen nicht viel hinein, die nackenhaare stellten sich noch stärker auf als gewöhnlich. spuren fremder leben, lauwarm, die möglichkeit, dass diese jederzeit wieder zurückkommen könnten. ungefragtes eindringen in die privatsphäre anderer, eventuelle parallelen zum eigenen leben. wir haben wenige aufnahmen gemacht, selbst das klicken des spiegels der kameras war zu laut, noch lauter waren nur unsere schritte auf knirschendem untergrund. ich bin gespannt, was dabei herausgekommen ist.

abends eingeschlafen schließlich zu einer dokumentation über leica, vorher noch (liebes-)gedichte von erich fried, ganz ohne kitsch. dann der liebhaber von marguerite duras, später will ich mal eine kleine bibliothek haben, mein persönliches nest neben meinem bett. morgens zerknirscht aufgewacht, annäherungen an heinrich böll, die musik im hintergrund.
fahrt in die uni, nachdenken über die ganz eigenen filme in den köpfen der anderen, die filme, wenn sie auf der straße laufen in der straßenbahn sitzen am steuer eines autos sitzen mit den fahrrädern und roten wangen durch die kreuzungen preschen. aussteigen, schieben in der masse, anschauen der gesichter, frühmorgens riecht es schon nach sommerschweiß, gesicht verziehen, musik lauter schalten, das lächeln im hinterkopf, momentan aufgrund von müdigkeit abgestellt.
der rücken kerzengerade in der bibliothek, nun füllen sie hier die zeitungen auf, le monde, libération, daily telegraph, the times, es riecht nach druckerschwärze, ähnlich frisch wie der geruch von neuen möbeln, der sich jetzt in unserer küche festgesetzt hat. leere stühle können auch unheimlich traurig sein.

die fragen - warum sehen die menschen auf deinen fotos eigentlich immer so traurig aus? warum siehst du auf ihnen immer so traurig aus? und wieso mag ich diese fotos so sehr? mein sprachkauderwelsch, im dickicht meine frage - wer bist du und weshalb interessiert mich das so außerordentlich?


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hej. alles, was du sagst, ist wichtig.

ich danke dir.