vier.
das letzte mal vor - ja, wovor eigentlich? die einleitung, anamnese. langzeittherapie, fünfundvierzig sitzungen, antrag bei der krankenkasse wird gestellt. in vier bis sechs wochen geht es weiter. kaufen sie sich ein schwarzes und ein blaues buch - blau war ihre lieblingsfarbe, oder? - und in das schwarze kommen negative dinge, in das blaue positive dinge. wir brauchen etwas, das hilft, zu erinnern, was in der zeit passiert ist. ja. ein blaues buch, noch mehr notizen über mich, wie halte ich das aus, werde zur noch tiefergehenden sammlerin. nach dem, was sie seit frühester kindheit von menschen erlebt haben, macht es sinn, wie sie auf andere reagieren - mit vorsicht und misstrauen - und dass sie so geschockt sind, wenn ihnen menschen begegnen, die ihnen etwas positives entgegenbringen. meine therapeutin redet viel, ich höre zu, kann trotzdem manchmal nicht ganz folgen, weil ich nicht folgen mag, der kloß in meinem hals.
danach der gang zu meinem hausarzt, er sagt immer physiotherapie, ich sage psychotherapie, er redet von medikation und schilddrüse und sachen, die ich gar nicht wissen will. er interessiert sich für mich wie andere leute sich für die kieselsteine vor ihrem haus interessieren. er weiß noch nichtmal meinen namen, liest sich durch akten durch, die nicht meinen namen tragen, misst irgendwann blutdruck, ich sage, wie ich heiße, er bemerkt seinen fehler - ihre physiotherapie. ich bin enttäuscht-wütend, gehe aber mit dem bericht wie eine innerliche siegerin nach hause.
den anderen sehe ich dabei zu, wie sie in ihrem hostelbett sitzen und mir zuschauen. es ist mir egal, ich mache eine runde selbstportraits und schlafe auf dem küchentisch ein.
das schwarze loch in meinem kopf hat eine kleine durchlässige stelle, sie ist farbig, sagt I want to be your dog. ich weiß es nicht genau. lasse ich mich überraschen, was ist das denn eigentlich, es passiert schließlich nichts.
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hej. alles, was du sagst, ist wichtig.
ich danke dir.