Donnerstag, 2. August 2012

tomorrow's song

Untitled by smallcutsensations


mathilda. eine fragmentfortsetzung.


      ihre angewohnheit, die dinge nicht beim namen zu nennen, genauer gesagt, die dinge gar nicht erst anzugehen. umso überraschender, was sie versuchte, mich glauben zu machen, was das vergangene in ihrem leben anbelangte. sie sagte, sie war hier und dort, hätte diesen und jenen getroffen und hätte mit allen immer noch ein äußerst inniges verhältnis. der baumwollrücken vor meinen augen hatte nie etwas anderes erwartet, erhofft, als anerkennung von mir. anerkennung für die fußabdrücke, die sie in den gesichtern anderer hinterließ. mathilda war für mich zu grausam, manchmal konnte ich ihr das sagen, nie aber traute ich mich in ihre arme zu laufen, sie wirkten auf mich wie mausefallen.
     dass du aber auch immer so unaufgeregt sein musst. ich ordnete die möbel in meinem zimmer immer wieder anders an, um all die lichtmuster, die ich im schlaf vor augen hatte, auch auf die dielen zu bannen, um diese dann wieder auf eine mit fotoemulsion beschichtete folie zu bannen. mathilda verstand es nie, was auch immer ich tat, es half nichts. ich versuchte, ihr zu erklären, dass es nicht um die schatten geht sondern um das licht, dass sie mir im licht stand und die wärme nahm. sie regte sich höchstens über die geräusche im nachbarzimmer auf. wände so dünn wie papier. ich zeigte ihr eine studie, eine die erklärte, wieso sie so gerne so lange heiß duschte und sie auch bei beinahe tropischen temperaturen nie ohne drei schichten kleidung anzutreffen war. du willst mir erzählen, dass ich dadurch versuche, mir die wärme zu holen, die ich in meinem sozialleben nicht habe? ich schluckte meine wut herunter, meine erklärungsversuche hätten sowieso nichts gebracht.

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ich danke dir.