für immer die menschen, eine fragmentfortsetzung.
Wir haben zu viel darüber geredet, nein, ich meine wir haben zu viel nicht darüber geredet. Vielleicht fühlt es sich deshalb so an, als es würden wir in einem dieser Bücher leben, wo sie die wichtigen Worte herausgeschnitten haben und nicht unterstrichen. Du weißt schon, wie bei Jonathan Safran Foer. Und genau das ist kein Missverständnis. Weil du nicht mehr von deiner Odyssee zurückkommen wirst und weil ich trotzdem eine Penelope bin, eine, die geduldig ist und wartet. Aber dann habe ich heute verlernt, an die Geschichten in den Büchern zu glauben, denn du bist nicht darin, ich ebenso wenig. Du tauchst auch sonst nicht mehr auf, das ist einfach, du hast die Sitzfläche auf meinem Stuhl desinfiziert von dir, so rein wie in einem frischen gut geputzten Operationssaal und trotzdem eitern meine Narben, sie brechen so auf, als wäre ich gerade am Zergehen. Dabei sagen sie mir es liegt noch so viel vor mir.
Ja, die Tapete wieder, Raufasertapete, dann sind da Menschen, bei denen Dinge funktionieren und dann die andere Seite. Die Menschen, für immer. So oder so rede ich mir das ein, aber sie bleiben nicht, nicht für immer zumindest. Hier reichen sie mir Limonade, dort reichen sie mir Wein. Worte von vor Monaten, denen ich nicht mehr Glauben schenken kann, ausgeschnitten aus Briefen wie bei Foer, du weißt schon, mein sich kaputtkämpfen, umsonst, wie alles in diesem Zimmer umsonst war. Ist. Der ewige Kampf gegen das Präteritum macht meine Gegenwart kaputt.
Da drüben auf dem Fensterbrett eine neue Grünpflanze, in der Waschmaschine Kleidung, das Fenster in der Küche ist noch auf. Die Dielen sind zu splitterig, die Zukunft kam zu spät - Widerhaken: nicht im Holz, mitten in meiner Haut. Mittendrin. Du lässt mein du zu Ende gehen, unbequem, es hat zu sehr gezwiebelt in der Haut, vielleicht. Unverschlüsselte Austauschbarkeit, du machst es deutlich. Alles geht vorbei, alles von dir, du selbst gehst vorbei, falsche Prämissen. Ich kann nicht mehr von dir schreiben: du bist nicht mehr das du, das mit zitternden Beinen auf meinem Stuhl saß. Du bist nur noch ein Geist in meinem Blut, überall. Und jetzt?
Menschen, für immer. Vielleicht, irgendwann.
"Such dir jemanden, der dir nicht wehtut" singen alle anderen mir vor.
Ich zumindest werde nie wieder ans Telefon gehen.
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hej. alles, was du sagst, ist wichtig.
ich danke dir.