Sonntag, 17. März 2013

une année sans lumière

Untitled by smallcutsensations

Untitled by smallcutsensations

Draußen auf dem Fensterbrett stehen schon die Kräutergärten in der Sonne; weiße Kästen, die in der Nacht wohl erfrieren. Im Zimmer dann Rücken von Menschen, die so vor sich hin tanzen und auf dem Balkon stehen schon lange die Stühle und der Tisch für den Sommer, gelegentlich schauen sie auf den Bücherturm in meinem Zimmer oder sitzen in der Sonne, die den ganzen Tag über in ihre Wohnung scheint.
Meine Haut verkommt wieder zu Licht, es fließt aus jeder Pore, das muss wohl so. Das Spiegeln der Wintersonne in meinen Augen, die, die meinen Nachnamen bluten, ganz kleine Pupillen, weil alles so glitzert, leuchtet, glänzt und schmerzt; direkte Sonnenstrahlen auf die unendlichen Kleinigkeiten meiner Iris.

Vor einiger Zeit sah ich einen Menschen, den ich mal gut kannte, ich drehte meinen Kopf und öffnete meinen Mund, um zu grüßen, aber da war die Person schon an mir vorbei. Wohliges Verstecken darin, wie ich jetzt bin, nicht mehr so wie früher. Ein paar Meter dann in das große Haus, in dem das Licht manchmal schön durch den Nachmittag auf den Fliesen flimmert, eine Feststellung: das hat überhaupt nicht wehgetan. Da war noch nicht einmal ein Gußabdruck Schmerz irgendwo, keine Melancholie, das war fast Erleichterung. Der unumkehrbare Abnabelungsprozess ist abgeschlossen, ich habe meine alte Haut vor einem Jahr verlassen und vielleicht wachse ich ständig aus mir heraus. Mein Kokon hat Risse.

if you see a shadow
there's something there
(Arcade Fire - Une Année Sans Lumière)
(und dieses wunderbare Versinken in Lautem ab 2.50min)

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