

achtunddreißig
Seit es Frühling ist, ist der Knoten geplatzt; es sprudelt heraus aus mir wie ein Wasserfall und manchmal überschlage ich mich wegen meiner eigenen Worte, da ist mein Gehirn schneller als der immer langsamer werdende Mund. Ich sage ihr, dass es mir wirklich gut geht, auch wenn ich ein Tief hatte letzte Woche. Das Tapeten-Ich, sie versteht und nickt. Die verschiedenen Ebenen der Kommunikation, das nehmen wir wieder auseinander. Und was sagt Ihnen das über den Sprecher? Gut heißen kann ich es nicht und es macht mich sauer. Sie schafft es wieder, mich zu beruhigen. Ihren Kern, Ihren für Sie schmerzhaften Kern haben wir schon genug gepikst. Vielleicht habe ich das schon immer getan, vielleicht habe ich es nie anders gelernt.
Im Anschluss eine Kosten-Nutzen-Rechnung, ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht doch einfach hinschmeißen soll. Wenn Sie es vergleichen, sind die Kosten für einen Abbruch höher? Ungemein, ja. Sie sagten bereits, dass der Sommer für Sie hart und anstrengend wird. So einfach kann ich mich nicht aus der Affäre ziehen. Das wird ein Sparflammenstudentendasein und das werden lange Tage in der Bibliothek; wenigstens ist es dort klimatisiert.
Ich lese ihr meine Antwort vor, auf die bin ich nur teilweise stolz, weil man zu tief in den Schlund dieses verdammten schwarzen Lochs im Kopf schauen kann. Eigentlich müsste ich es umbenennen, es ist kein schwarzes Loch mehr, zunehmend kann ich es kontrollieren, für mich ist es aber kein schwarzer Hund, es ist ein schwarzer Tümpel, eine Art Vorhof zum Treibsand? Sie beruhigt mich. Ich denke einfach, dass es zeigt, wie viel Vertrauen Sie in die Person haben. Ja, stimmt. Und Angst davor.
Es wird keine Verlängerung geben, vor mir liegen insgesamt noch sieben Sitzungen, wir werden die Abstände zwischen ihnen ziehen. Ich glaube, dass das heißt, dass ich gesünder bin als noch vor vier Monaten; ich glaube, dass das heißt, dass ich eine gute Prognose habe; ich glaube, dass das heißt, dass mein Weg bis hierhin für mich der richtige Weg war. Ohne Antidepressiva, zwar mit kurzem Klinikaufenthalt, aber ebenso mit Lerneffekt und ebenso mit langfristiger Selbstkontrolle durch Reflexion; eine andere Art der Reflexion, kein Selbstzerfleischen mehr, eher ein Konstruieren der Gedanken in andere Formen. Ich werde mich weiterausbluten, nur nicht mehr in mir selbst sondern dank anderer Medien, dank einer anderen Form von Körperlichkeit, einer, die nicht meine eigene ist. Ich denke, dass das gut ist, ich denke, dass das heißt, dass ich viel stabiler bin, als ich immer dachte.
Seit es Frühling ist, ist der Knoten geplatzt; es sprudelt heraus aus mir wie ein Wasserfall und manchmal überschlage ich mich wegen meiner eigenen Worte, da ist mein Gehirn schneller als der immer langsamer werdende Mund. Ich sage ihr, dass es mir wirklich gut geht, auch wenn ich ein Tief hatte letzte Woche. Das Tapeten-Ich, sie versteht und nickt. Die verschiedenen Ebenen der Kommunikation, das nehmen wir wieder auseinander. Und was sagt Ihnen das über den Sprecher? Gut heißen kann ich es nicht und es macht mich sauer. Sie schafft es wieder, mich zu beruhigen. Ihren Kern, Ihren für Sie schmerzhaften Kern haben wir schon genug gepikst. Vielleicht habe ich das schon immer getan, vielleicht habe ich es nie anders gelernt.
Im Anschluss eine Kosten-Nutzen-Rechnung, ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht doch einfach hinschmeißen soll. Wenn Sie es vergleichen, sind die Kosten für einen Abbruch höher? Ungemein, ja. Sie sagten bereits, dass der Sommer für Sie hart und anstrengend wird. So einfach kann ich mich nicht aus der Affäre ziehen. Das wird ein Sparflammenstudentendasein und das werden lange Tage in der Bibliothek; wenigstens ist es dort klimatisiert.
Ich lese ihr meine Antwort vor, auf die bin ich nur teilweise stolz, weil man zu tief in den Schlund dieses verdammten schwarzen Lochs im Kopf schauen kann. Eigentlich müsste ich es umbenennen, es ist kein schwarzes Loch mehr, zunehmend kann ich es kontrollieren, für mich ist es aber kein schwarzer Hund, es ist ein schwarzer Tümpel, eine Art Vorhof zum Treibsand? Sie beruhigt mich. Ich denke einfach, dass es zeigt, wie viel Vertrauen Sie in die Person haben. Ja, stimmt. Und Angst davor.
Es wird keine Verlängerung geben, vor mir liegen insgesamt noch sieben Sitzungen, wir werden die Abstände zwischen ihnen ziehen. Ich glaube, dass das heißt, dass ich gesünder bin als noch vor vier Monaten; ich glaube, dass das heißt, dass ich eine gute Prognose habe; ich glaube, dass das heißt, dass mein Weg bis hierhin für mich der richtige Weg war. Ohne Antidepressiva, zwar mit kurzem Klinikaufenthalt, aber ebenso mit Lerneffekt und ebenso mit langfristiger Selbstkontrolle durch Reflexion; eine andere Art der Reflexion, kein Selbstzerfleischen mehr, eher ein Konstruieren der Gedanken in andere Formen. Ich werde mich weiterausbluten, nur nicht mehr in mir selbst sondern dank anderer Medien, dank einer anderen Form von Körperlichkeit, einer, die nicht meine eigene ist. Ich denke, dass das gut ist, ich denke, dass das heißt, dass ich viel stabiler bin, als ich immer dachte.
you're not ill
and I'm not dead
doesn't that make us a perfect pair?
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your pictures have beautiful light in them.
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