Freitag, 3. Mai 2013

supermassive black hole / so cruel and kind

Untitled by smallcutsensations

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Oft habe ich in letzter Zeit die Frage gestellt bekommen, was nun eigentlich dieses ominöse schwarze Loch in meinem Kopf sei, wie es sich manifestiere, wie es tatsächlich aussieht, wie es sich anfühlt. Um es ganz klar zu sagen: es ist wie Treibsand und es tut weh. Bei mir manifestiert es sich in einer ganz deutlich nach unten gerichteten Gedankenspirale, körperlich in stillem Schmerz und dann in Problemen beim Luft holen, es ist so, als würde man gleich anfangen zu hyperventilieren. Oftmals ist es nur ein minimaler Reiz, der diese heftigen Reaktionen auslöst. Man kann es auch vergleichen damit, dass man auf einmal diesen unheimlichen Drang danach hat, im Wald spazieren zu gehen. Es dämmert schon, aber man bemerkt es nicht, bemerkt es kaum, läuft immer weiter ins Dunkel  hinein und dann, wenn es schon lange zu spät dazu ist, umzukehren, stellt man fest, dass man auch keine Taschenlampe mitgenommen hat. Also harrt man aus im Dunkel und ergibt sich. Mittlerweile lasse ich mich kaum bis selten bis gar nicht mehr auf diesen Spaziergang ein, wenn, dann nehme ich eine Taschenlampe mit und bin mir bewusst, dass es garantiert auch wieder Tag wird. Ich blute mich nur noch aus auf Papier, sei es Fotopapier oder das Papier meines Notizbuchs.
Aber weil die Fragen nicht nachlassen, eher im Gegenteil, und ihr teilweise auf den Seiten hier einzelne Elemente des Dings in meinem Kopf finden könnt, habe ich mich seit langem mal komplett darauf eingelassen und es aufgeschrieben. Partiell ist es mir unangenehm, ja, fast schon peinlich, was hier gelesen werden kann, meine Schutzmechanismen, meine angelernten und antrainierten Selbstverteidigungsmechanismen haben schließlich nicht funktioniert. Auslöser hier war ein Gespräch bzw Nicht-Gespräch mit meiner Mutter sowie ihr Verhalten bzw Nicht-Verhalten.

Ich warne, es wird dunkel. Stockfinster, um genau zu sein.

"Ich habe viel gelernt, aber ich werde nie gesund sein. Oder normal wie die anderen. Ich werde das mit der Liebe nie verkraften und ich werde daran vergehen; bis ich irgendwann unter einem Zug liege oder mich nochmal ertränken will.
Ich lerne nicht dazu, ich lerne nie dazu. Meine Worte bedeuten nichts, das haben sie nie; sie sind unterdurchschnittlich und mir einzureden, ich wäre etwas besonderes hat fast etwas von einer Farce. Ich bin es nicht wert, dass man sich um mich bemüht oder kümmert. Ich bin ein egoistisches Arschloch und ich nehme mehr als ich gebe, immer.
Ich habe Angst und die lähmt mich, ich habe Angst davor, dass das, was meine Mutter über mich sagt, stimmt. Dass F recht behält, dass alle hinter meine Geschichte sehen können und nur den Haufen Elend sehen, also das, was ich eigentlich bin. Was ich wirklich bin, diese dunkle hässliche Fratze mit dem suboptimalen Genpool. Nicht mehr.
Ich sauge und lauge die Menschen aus, ich bin toxisch. Ich will nicht mehr leben.

Ich war immer nie genug. Denkst du echt, da wartet irgendwo irgendwer auf dich? Du bist echt dümmer als ich dachte.
Ich beweise mir immer das negative Gegenteil. Wollen Sie wirklich diese selbsterfüllende Prophezeiung sein?
Ich weiß nicht, wieso ich eigentlich noch hier bin. Niemand verbietet dir, dass du fühlst.
Ich werde nie ein normales Leben führen. Ich werde keine Kinder gebären. Ich werde nicht geliebt werden: weder auf unabdingbare Art und Weise noch auf romantische Art und Weise. Auf jeden Fall aber nicht so, wie ich es mir wünschte. Ich werde nicht viel verdienen, ich werde mich nicht weiterentwickeln. Ich werde stehenbleiben, ich werde alle anderen an mir vorbeiziehen sehen mit Familie, Haus, Hof und Hund und dem alljährlichen Sommerurlaub am Meer. Ich war bisher unwichtig und ich werde es weiterhin sein.
Ich bin nicht genug und ich weiß nicht, wieso sie so an mir festhalten, wenn ich mich selbst nicht mehr halten kann.
Ich werde im freien Fall nur mich herunterreißen, niemand anderen. Ich kann es verstehen, wenn F sagt, ich sei ein Klotz. Ich bin ein Klotz, ich bin zu schwer, ich habe es nicht anders verdient. Klötze muss man loswerden.
Ich darf wirklich niemandem sagen, wie ich mich fühle. Ich darf niemandem sagen, dass ich nicht mehr will."

Ich kann den kompletten Text auseinandernehmen. Ich kann die Aussagen umwerfen. Ich kann einen Gegentext schreiben, der eine Ode auf das Leben ist. Klar ist aber auch: in der dreistündigen Episode, in der diese Worte aus meinen Fingerspitzen geblutet sind, hat sich alles davon echt angefühlt.
Mit dem schwarzen Loch im Kopf zu leben heißt Selbstbeherrschung, heißt Impulskontrolle, heißt lernen, wie man richtig mit sich umgeht, heißt lernen, wie man mit sich umgehen lassen kann, heißt Akzeptanz. Wer mir sagt, ich sei nicht stark, hat nichts davon verstanden.

Abschließend hierzu sei zu sagen - auch wenn ich schrieb, es sei mir partiell unangenehm; das hier zu veröffentlichen tut weh. Und ich fühle mich dabei nicht zu wohl.

and you no longer seem to cope
with what you ask for
but if you haven't gone back
how can you start again

1 Kommentar:

hej. alles, was du sagst, ist wichtig.

ich danke dir.