



Ich bin durch dich hindurchgewachsen, das kann man sich so ähnlich vorstellen wie beim Blick durch den Boden dieser dicken, schweren Ikeagläser, die es in eigentlich jedem Haushalt zu geben scheint; da bricht sich das Licht komisch, strahlt durch den Raum. Schattenspiele zu meistern musste man erst noch lernen, das hier ist nicht der schwarze Schwan aus dem Schwanensee, man stirbt nicht immer, oftmals begräbt man eine alte Version von sich und kratzt dabei eine neue frei, wie im Winter, wenn man die Windschutzscheibe vom Frost und Schnee und Eis befreien muss. Man zählt schon lange keine Tage mehr in Retrospektive, es ist ganz angenehm, dass mal nur mein Kopf bestimmt, wo es hingeht, wo es langgeht, es ist gut, dass man sich selbst wieder erfährt.
Ohnehin ist es so, als wäre ich noch nie so klar gewesen in den Dingen, die ich will; es kann auch am Sommer liegen, es kann die Schnittstelle sein zwischen einem Gehen und einem Ankommen, auch wenn es nur so halb zu sein scheint. Hin und her, man hofft das Beste, aber es ist die eigene Luft, es ist das eigene Atmen, es sind Menschen, die man liebt, es sind Menschen, die doch nicht kongruent sind mit dem eigenen Ich. Es ist gut, man atmet weiter. Man fragt, wieso alles immer so dicht sein muss, so tief in einen hinein gehen muss, woher das kommt, dass man auf einmal Angst hat, dass man nicht mehr sehen kann. Wie sonst, wie auch immer.
Die Bahn rollt ein, es war mir beinahe so, als wäre ich schlaftrunken, ich denke an die Morgen im Nebenan, dort, wo sie so viel Rauchen und sich anschreien, wenn unsere Musik zu laut wird oder eben einfach nur weil es dreiuhrvierzig ist und niemand außer ihnen schreien will. Vielleicht liegt das am Rauch, vielleicht können sie ja nur nichts sehen. Wie mit meinen Haaren, da kann ich auch so oft nichts sehen, dass ich mich frage, wie mein Kopf wohl aussieht ohne sie. Und wie das mit den Schuppen funktioniert und mit der Sonnenallergie.
Ist das tatsächlich der letzte Sommer hier, der letzte, der, der von Baustellen durchzogen ist? Tatsächlich ein Sommer, einer, der gut sein könnte, einer, der tatsächlich nicht Schlecht tut. Premieren, im Kopf schon abgeschlossen, latente Befürchtungen.
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hej. alles, was du sagst, ist wichtig.
ich danke dir.