Sonntag, 21. August 2011

wir konnten noch nicht sehen

Untitled by smallcutsensations

"und mein Verdacht sagt leise: diese Zeiten waren schön."
(Bosse - Die Irritierten)

Die Sonne stand schon ziemlich tief, obwohl sie noch so gut genug zu sehen war, dass man wusste, dass sie existierte. Wann. Warum. Weshalb wir. Weshalb du. Weshalb ich. Es gab Anzeichen dafür, dass es diesen einen Menschen gab, der mich glücklich machte, es gab weiterhin Anzeichen dafür, dass ich diesen Menschen erst noch würde finden müssen. Nicht du, nicht wir. Niemand von uns. Wir saßen still in deinem Wohnzimmer und tranken Tee. Es tat beinahe nicht mehr weh. Es war merkwürdig so zu zweit zu zweit zu sein, wenn es sich eher so anfühlen müsste, als wären wir zusammen allein. Damals hatte es sich um eine Ausnahme gehandelt, ich hatte etwas nicht beschlossen zu tun, ich hatte mich überraschenderweise in einer Situation wiedergefunden, mit der ich nicht zu rechnen gewagt hatte.
Und jetzt raste ich durch die Landschaft, vorbei an Seen, in einem fremden Land, vorbei an halbtoten Gräsern, die darauf warteten, vom Frühling wiedererweckt zu werden. Zumindest glaubte ich das, vielleicht waren sie aber auch das ganze Jahr über in diesem toten Zustand. Schleusen, alte, verfallene Häuser, kleine Blockhütten mit alten Ölfässern darin. Zumindest sahen sie aus der Ferne so aus. Alles was ich tun wollte, war schlafen. Ich begann, nicht mehr in meiner Muttersprache zu denken und irgendwie fühlte sich das natürlicher an, als ich dachte. Die Zeit verrann einfach nicht. Ich wartete auf eine Art Nachricht von mir, von einem dir, das ich niemals gekannt hatte. Wahrscheinlich warteten wir beide darauf, aufgeweckt zu werden, obwohl ich mir mittlerweile nicht mehr sicher war, was das eigentlich bedeutete. Wach sein.

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ich danke dir.