Samstag, 10. September 2011

evening / morning

Untitled by smallcutsensations

ein buch von marcus birro. att leva och dö som joe strummer. im taschenbuchumschlag folgende worte (grob übersetzt aus dem schwedischen):
"man sagt, dass jede reise, die man macht, etwas in einem hinterlässt. genauso ist es mit büchern. jedes von ihnen hinterlässt einen abdruck: ein gefühl, eine erkenntnis oder eine neue art, auf sachen und dinge zu sehen. für menschen wie dich, die danach suchen, haben wir ponto pocket erschaffen. wir hoffen, dass das ponto pocket, das du auswählst, ein schönes kleines mal irgendwo in dir hinterlassen wird." (ponto pocket)
ich glaube, bücher haben mir mehr beigebracht als so manches stück leben, das ich gelebt habe. früher hatten sie angst davor, dass frauen zu viel lesen, dass das böse auswirkungen haben könnte, heute ist das genau umgekehrt. nichts geht über das gefühl, mit den fingerkuppen über die seiten eines neu gekauften buches zu streichen. hier stelle ich fest: ich will mal in anderen etwas bewegen, so, wie auch etwas in mir bewegt wurde. ich will auch irgendwo ein kleines mal in einer person hinterlassen, eins, an das diese gerne denkt, eins, das bewirkt, dass diese person auch mal ein bestimmtes gefühl dabei bekommt oder eine erinnerung hervorruft, dem gedächtnis entreißt, dem vergessen aus den klauen nimmt. was für eine romantisierte vorstellung.

and then, maybe one day, she will just say that she's happy enough. ()

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(9/9/11)
Ich errieche dich selbst in einer Menschenmasse. Wie kein anderer hast du mein Herz durchdrungen, wie kein anderer hast du es weggestoßen. Wenn ich heute noch daran denke, wie jung ich war, wie wenig ich dich kannte und wie sehr du meine Sicht auf das Handeln anderer Menschen beeinflusst hast, muss ich grinsen. Man sollte eher mal danach fragen, was du nicht verändert hast. Irgendwer hat mal gesagt, deine Unbeholfenheit, deine Schwerelosigkeit ist genau das, was mir fehlt. Du stürzt von einer Handlung in die nächste und, obwohl ich weiß dass du dir Gedanken darüber machst, dass auch du Sorgen und Zukunftsängste hast, wirkst du so, als wärst du ein Neugeborener im Körper eines Mannes. Auch wenn es nie hatte sein sollen, macht mich dieses nicht übermäßig traurig. Der Korb auf der Fußgängerbrücke, die Hilflosigkeit danach und wie sie in Wut umschlug, das Abflauen der Gefühle; was immer bei mir blieb waren deine Ehrlichkeit, der Geruch deines Parfums, das selbst noch heute in mir Herzklopfen auslöst, und all die Musik, die du geliebt und mit mir geteilt hast. Oft habe ich versucht, mich in Texte hineinzuinterpretieren, meist jedoch habe ich letztendlich das Gefühl wiedergefunden, das ich hatte und immer noch habe, wenn wir uns sehen: tiefe Verbundenheit, "nach Hause kommen." Auf die beste und schädigendste Art und Weise hast du mich geprägt und wenn ich manchmal an dich denke, werde ich nur traurig, weil ich dich so lange nicht gesehen habe, nicht, weil ich daran denken muss, was mir alles fehlt, sondern weil ich daran denken muss, was du verdienst und noch nicht bekommen hast.

1 Kommentar:

hej. alles, was du sagst, ist wichtig.

ich danke dir.