Dienstag, 22. November 2011

landscape at speed

Untitled by smallcutsensations

sie schauen mich an, als wäre ich gehirnamputiert, als hätte ich nicht mehr alle tassen im schrank. sie glotzen mir nach, als hätte ich eine zielscheibe im gesicht, als würde ich selbst sie anstarren. ich störe mich einige sekunden daran, dann versinke ich wieder in dem, was an mir vorbeirast, alles schon dunkel; ich hauche an die scheibe, male gedankenversunken irgendetwas darauf, bleibe aber mit meinen fingerspitzen an einem punkt auf dem glas hängen; in gedanken ein gedicht von vor ewigkeiten, das muss wohl gerade die lyrikphase gewesen sein, jetzt ein pures sein in inneren monologen, denken, schreiben, sprechen, punkt und komma wegrationalisierend, platzsparend, aussparend, das loch im tagesrhythmus. ich steige aus, schwebe durch die nacht, immer den berg hoch, vor mir das haus meiner eltern, in meinen fingern der drang noch eine runde weiterzulaufen; wie beim autofahren, wenn man da noch unbedingt dieses eine lied hören muss, bevor man in richtung stellplatz fährt.

oh gott, wie gerne wäre ich am meer aufgewachsen


gespenster

auf der anderen seite
der scheibe kleben
unwirkliche gesichter
entworfen anhand eines
surrenden lebens
wenn sie uns dann auffinden
starrend auf ihre punkte
kriechen sie mit uns durch die stadt
bis wir diese röhre verlassen
sie weiterrollen weiterleben
im vorbeifahren beweglich
manchmal bin ich froh wenn sie
uns begleiten wenigstens ein kleines
stück des weges in dieselbe richtung
ohne zu widersprechen ohne unterton
sie sind transparent bis wir sie abschälen
mit anderen abgeklebten konturen
folgen mir neue gesichter
durch die vereiste stadt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

hej. alles, was du sagst, ist wichtig.

ich danke dir.