Donnerstag, 5. April 2012

hanging out with the shadows of the shallows

Untitled by smallcutsensations

eines meiner seminare beschäftigt sich mit american autobiographies, in einer einführung reden wir über das konzept dahinter; rekonstruktion, artikulation, menschwerdung durch selbstverschriftlichung, die position in der welt, der autor macht sich zu einer fiktiven figur. wo fängt dann eigentlich die Wahrheit an, wenn wir unsere zersplitterten identitäten so zusammenbauen, wie das gehirn es sagt. keine garantien, andere, anderes, sich selbst, die welt richtig zu erinnern, das gute, das schlechte, das andere dazwischen. und wie mich andere erinnern? in fact, you're just fiction. ich bin letztlich auch nichts anderes als fiktion, was ist eigentlich noch fakt. und was ist dann eigentlich ein tagebuch? auch nichts anderes als fiktion? die frage danach ob man eigentlich noch wirklich existiert, wenn erinnerungen und worte in schriftform das einzige sind, das von einem neben der asche übrigbleiben. das schwarze loch in meinem kopf sagt habe ich dir doch gesagt, ich weiß noch nicht genau, aber mir könnte das alles zu viel werden, das in der uni, zu viel auf einmal, ich dachte an meine therapeutin heute bei dem letzten seminar des tages. ich will hier gar nicht sein, nach einer zeit des unbehagens nehme ich mir einen der losen zettel in meinem kalender und schreibe ein paar worte drauf. ich will mit ihr kurz darüber sprechen in der nächsten woche. fünf hausarbeiten und vier prüfungen, ein krasser einstieg für mich. muss will soll aufholen, kann mich an nichts anderes erinnern als das loch in meinem kopf, das omnipräsent und belastend ist, spätestens seit frühjahr 2009. ein halbes jahr uni ohne herzbeschwerer. und jetzt auf meinem schwarzen bettlaken kleine weiße leuchtende teile meiner selbst, hautschuppen, die sagen, dass es mich faktisch gegeben hat. oder gibt. vielleicht noch weiterhin geben wird.
und was passiert eigentlich mit all den haaren, die durch die luft fliegen? irgendwo muss doch alles wieder zum vorschein kommen.

1 Kommentar:

  1. "keine garantien, andere, anderes, sich selbst, die welt richtig zu erinnern [...] in fact, you're just fiction. [...] die frage danach ob man eigentlich noch wirklich existiert, wenn erinnerungen und worte in schriftform das einzige sind, das von einem neben der asche übrigbleiben."

    Ich glaube: Leben im Hier und Jetzt. Leben trotz all der Löchrigkeit unsrer vielen Wahrheiten; Sein und Existieren im Bewusstsein all dessen. Damit Frieden schließen, die guten Seiten sehen: Vergessen, was uns bedrückt, was uns vernichten würde -- so erst möglich. Und hoffen: dass von uns Gutes geschrieben, erinnert sein wird. Das Beste dafür tun. Mehr geht wohl nicht...

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hej. alles, was du sagst, ist wichtig.

ich danke dir.