
vierzehn.
die hohe straße stirbt, ich sitze im wartezimmer immer auf meinem stammplatz, auf dem ich schon gesessen habe, bevor du darauf gesessen hast. während alles durchtränkt ist von dingen, die du gesagt hast, dingen, von denen ich glaube, dass du sie ehrlich meinst und dingen, die du sagtest, die du jetzt verzweifelt versuchst, zu verneinen, ohne dass es funktioniert, bin ich die öllampe, deren öl langsam in das eigene glas einbrennt. meine therapeutin sieht mich an, ist geschockt, als ich ihr erzähle, was mir letzte woche passiert ist. war jemand für sie da? ich nicke, schüttele aber innerlich den kopf, du hast davon keine ahnung. wir reden über etwas anderes, ich bekomme etwas als hausaufgabe mit, ich erzähle vorher von meinen eltern, wir reden über dich, ich habe das gefühl, ich würde sie anlügen, der kloß in meinem hals, ich habe alles schon lange verstanden, ich habe es ende august verstanden und ich habe nie meine seite gewechselt. mein gegenüber, durch den wald rennen wie ein hase, immer im zickzack, manchmal ist man dadurch schneller, meist aber nicht. meine therapeutin sagt, sie habe mich noch nie so stark gesehen wie jetzt, ich weiß nicht, was ich sagen soll. vielleicht ist das so eine art märtyrer-gedanke, sich selbst zu opfern für das potenzielle vorangehen des anderen. ich sehe sie an, mit etwas wut, denke an worte und erkenne muster wieder. im bus dann blättere ich das, was sie mir mitgegeben hat, durch. ich muss lächeln, ich weiß, es wird alles gut. es ist alles gut.
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hej. alles, was du sagst, ist wichtig.
ich danke dir.