
für immer die menschen, eine fragmentfortsetzung.
nachdenken über den begriff alltag, sezieren in einzelteilchen, zusammensetzen, die meinung im kleinen oder eben die im großen. alle tage, jeder tag von neuem, neuer anfang, beginn, gar kein trott, nichts alltäglich, weil alles immer neu, ich du wir, der herzschlag. jeden tag etwas neues, jeden tag die möglichkeit, dass etwas zu ende gehen könnte, intensiver leben, bewusster, ich schaue dir in die augen, du brennst dich weiter in meine netzhaut ein, meine worte in dein gedächtnis, unsere gegenwart in unsere blutkreisläufe.
wir brechen alles herunter, bis zu den protonen, vielleicht sogar bis zu den quarks, ich weiß nicht, was das ist, du wahrscheinlich auch nicht, wir haben es irgendwo in der zeitung gelesen, meine deine unsere haut wieder so altertümlich glänzend im schreibtischlampenlicht. selbst das ist nicht das ende, nervenstränge, nervenbahnen, feuerwerkskörper im gehirn, du ich wir.
ich sammle teile von mir, von dir, halte sie an einem platz fest, einem platz in mir, einem, den du nicht kennst. ich kann mich dank all dieser kleinen teile, einige von ihnen kleiner als konfetti, immer wieder zusammensetzen. ich weiß, dass du das auch kannst. wenn dann dein platz unausgefüllt bleibt, ein loch an meinem schreibtisch, licht dort, wo du gerade sitzt: fahre schon deinen schatten nach, den auf den dielen, den um dich herum. fahre die erinnerungen nach, das kleingeschnittene, das großgeratene, das warme, sehe all die vorherigen versionen eines 'du', während du selbst mir nichts anderes als deinen nackten rücken hinstreckst, konstatiere, nichts von all dem ist falsch. da ist er wieder, der im schock schnell herumgedrehte kopf, der zweifelnde blick. ein falsch kann für den moment sogar richtig sein, sage ich, man muss nur wissen, wann das ich auf dem weg zum meer ist und wann auf den weg in einen bunker. die reaktion abrupt, das knarzen meines stuhls, als du dich erhebst, du gehst ein paar schritte durch mein zimmer, bleibst immer wieder stehen, hängen, deine widerhaken halten dich selbst beim gehen auf.
du bist das meer, deine gischt schlägt dir und mir ins gesicht; raue see, verbunden mit all dem anderen wasser, meine augen grüngrau, du regnest mir auf den körper, nein, das ist dicker, nasser schnee, der zwiebelt noch nicht einmal so richtig auf der haut. an meiner weichen oberfläche prallt alles ab, du wirkst überrascht. das ist nicht der stolz, der greift, das ist etwas anderes. der stolz ist das, was mich mittlerweile aufrecht stehen lässt.
der platz auf den dielen hinter der tür ist mir noch vertraut, bekannt, das holz dort hält noch etwas restwärme in sich fest, vielleicht sind das aber auch nur die leitungen, die zu den heizkörpern in der wohnung führen, mein ohr auf dem boden, mein körper wieder zur katze zusammengerollt. ich liege wieder hinter der tür, du auf einer anderen seite, auf kaltem beton.
and all the fears you hold so dear
will turn to whisper in your ear
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hej. alles, was du sagst, ist wichtig.
ich danke dir.