Dienstag, 29. Januar 2013

ce que tu veux

Untitled by smallcutsensations

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Das ist mal wieder die Straße da draußen, der Tee, der noch warm in meinem Magen liegt. Temperaturumschwung, war das die daran erinnernde Migräne oder doch das Glatteis von letzter Nacht? Gestern war ich doch wieder länger da, als ich eigentlich wollte, das ist wieder wie mit Ferromagnetismus, dabei bin ich aus Fleisch und Blut. Stelle mir Fragen, die ich schon mal meiner Therapeutin gestellt habe, komme nicht wirklich zu Antworten, das ist das Lied, das man auf den Wegen zwischen hier und dort im Ohr hat, wegen dem man automatisch schneller läuft, fast schon rennt und dann wieder diesen unfassbaren Drang hat, in den nächsten Zug zu steigen und wegzufahren, an ein anderes dort. Und man es dann trotzdem nicht macht, sondern immer nur auf die Dielen vor der Tür und den kalten Boden auf der anderen Seite der Tür starrt. 
Dann wieder die Frage. Ob die Stelle da am Nacken, die seitlich, ob die jemals so hart und kalt werden kann wie der Stein vor meiner Wohnungstür? Prüfen, ob die eigene Haut sich verändert hat, nein, sie ist noch weicher geworden. Aber das ist keine Libellenhaut mehr so wie früher, manchmal ist es so, als hätte ich bis Mitte zweitausendzwölf nur geschlafen und dann war da so viel Licht, dass ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte und verkannte, dass das Licht unter anderem auch von mir kam, dass man es auch pflegen muss und füttern und versorgen und dass das einseitig nicht funktioniert. Wie meine Therapeutin sagte manche Menschen müssen erst für sich selbst reifen und zu einer Erkenntnis kommen, egal wie sehr man sie ihnen auch schon die ganze Zeit aufgezeigt hat und ich nickte und ich noch weiß, wie sie mir sagte, ich solle mich bis ins neue Jahr hinein schonen. Wie ich mir meine Beine Mitte/Ende Dezember selbst weggerissen habe, wie ich seit dem dreißigsten Dezember die neuen wackeligen Beine immer mehr zu stabilisieren versuche und trotzdem bis Mitte Februar krankgeschrieben bin und wie ich trotz allem merke, dass die neuen wackeligen Beine genau dasselbe sagen wie die alten. Wie ich das trotzdem gut finde, eben obwohl ich mit einem tiefen Einatmen den kalten Boden vor meiner Wohnungstüre ansehe, wann auch immer ich nach hier oder nach dort gehe.
Einmal sagte ich ihr, ich hätte im Nachhinein trotzdem nichts anders gemacht, nichts davon war falsch, nichts davon kann man mir vorwerfen, dieses Festhalten, das war kein Umkrallen, das war kein Fesseln, sagte sie dann und ich fragen musste, ob man Angst wirklich anderen vorwerfen muss, da ich das nicht kann und sie mich wieder beruhigte und sagte sie haben einfach schon zwei Schritte gemacht, die andere erst noch machen müssen. An dem Tag ging ich relativ beruhigt aus dem Haus, von dem ich mir wünschte, es wäre ein Altbau. Am nächsten Tag stand ich dann am Meer und dachte an meine Versprechen und dann war da wieder dieses Cat Power Lied im Kopf und an den Stimmbändern, eigentlich hätte das jeder hören können, aber der Wind ging wohl zu stark. Am Strand durch den feinen, teilweise gefrorenen Sand gewatet, eigentlich hätte da der gesamte Ostseestrand in meinen Schuhen stecken müssen, aus ihnen aber fiel, als ich wieder hier ankommen musste, beinahe der gesamte Berliner Rollsplitt. Ich hätte ihn wieder zurücktragen sollen.

Das sind die inneren Spaziergänge, man muss sie nach außen kehren. Du bist dabei nie allein.

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hej. alles, was du sagst, ist wichtig.

ich danke dir.