Das war keine Idee, das war eine Aneinanderreihung verschiedener Bruchstellenstadien, womöglich ist das in Ordnung, womöglich ist das genau das, was es sein soll. Nein, das ist kein Kokon, auch in dem kann man sich nicht verstecken. Ich will Raureif, auch wenn ich über ihn schimpfen werde, ich will etwas Kälte in den Wangen, aber nicht, dass es festfriert. Ich will ein Wiedersehen, auch wenn ich weiß, wie es vonstatten gehen wird, ich will all das, ich will atmen dazu und dann auch noch von all dem erzählen, was ich nicht erzählen konnte und an mancher Stelle tut mir das leid, aber ich kann es gerade jetzt nunmal einfach nicht. Ich kann das nicht, dieses halbe, es gibt nur ganz oder gar nicht, aber macht es mich zu einem schlechteren Menschen? Sie sehen in meine Augen und fragen mich, wie es mir geht und dann lächle ich, lache sogar und sie sind zufrieden, weil sie in meinen Augen sehen können wie es mir geht und dann bin ich wieder froh. Und dann denke ich mir, aber ich will in eben diese bestimmten Augen sehen und das macht es dann wieder für mich etwas wehmütig, weil aus meinen umso mehr Meer und Wald und Grün und Hoffnung heraustropft und dann kann ich wieder nichts schlechtes daran finden, ebenso wenig wie an der fehlenden Einschränkung hier. Auf mich warten noch eintausendfünfhundert Worte irgendwo und da ist dann dieses absolut langweilige Gespräch und ich will es eigentlich gar nicht verstehen wollen, aber ich muss und dann will ich doch einfach nur weg von hier und dann will ich es mir einfach nur beweisen, dieser innere Mittelfinger in Richtung Eltern, weil sie immer alles in Frage stellen und dieser innere Mittelfinger in meine eigene Richtung, weil ich mich selber nicht mehr austricksen will. Nachrichten von meinem Vater wegen Autos und ich freue mich darüber, Nachrichten von meiner Mutter wegen irrelevantem und ich bin angenervt. Ich muss S antworten, ich muss schreiben und ich habe doch schon so viel geschrieben und so viel will ich noch erzählen und dann spuken dort wieder diese Augen und dann bin ich wütend und dieser Satz hier ist schon wieder viel zu lang und hat zu viele Konjunktionen, nämlich "und", dabei regt mich das selbst immer auf, schließlich bin ich weder Thomas Mann noch Theodor Fontane, ich bin Anke, gottverdammt nochmal, ich bin kein Echo, kein Echo von niemandem, weil ich selbst lebe, ich absorbiere, setze zu viele Kommata und schreibe wie mir der Schnabel gewachsen ist, wenn ich unter Zucker und unter Druck bin - schon wieder eine Konjunktion, verdammt nochmal - das hier ist alles nicht normal, ich war noch nie normal, das ist gut so, ich will so geliebt werden, mit diesem riesengroßen Schmiss auf der Seele und ich weiß, dass du das kannst, ach scheiße, das sollte ich nicht sagen, das hier ist kein unter Druck setzen und verdammt, ich habe es schon wieder gesagt, dabei wollte ich das nicht. Ich sollte schlafen gehen, aber ich muss noch schreiben, immer weiter, am besten immer nur in diesem Tempo.
Verdammt.
Immer dieses Chaos und von dieser ominösen Kreativität immer dieser Schlag mitten ins Gesicht ---
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hej. alles, was du sagst, ist wichtig.
ich danke dir.