Donnerstag, 7. Februar 2013

what kind is hard to find

Untitled by smallcutsensations

Ich habe mir die Finger zerstochen, Hindernisse, wenn man anfassen will, aber dann steckt doch diese komische Nadel im Daumen und im Zeigefinger und nicht im Papier. Also im Fotopapier und dann blutet man tatsächlich und irgendwie ist das in Ordnung, aber auch wieder nicht, weil man sein Innerstes nicht irgendwo verteilt sehen möchte, komisch, denn mein Innerstes ist ja hier. Tatsächlich hier, verteilt, überall, bloß in einer anderen, nicht roten Form. Das Umfallen und das Aufwachen ein wenig später, was für ein komisches Gefühl, lange nicht mehr zusammengebrochen in der Art. Es riecht nach Tee und nach Verpackungsmaterialien, hätte mich in der Kiste verstecken können, so klein hat man sich zusammengefaltet. Die Suche nach Noah, der ist irgendwo tief in meinem Kopf versteckt, die Karte an meiner Pinnwand, die mir meine Therapeutin mal gegeben hatte, um den inneren Kritiker ruhigzustellen und Noah hervorzubringen. Meine Arche, eine Wohlfühlarche vielleicht, das klingt dabei so herrlich überhaupt nicht normal, dass ich mich sehr gut damit anfreunden kann. 
Ein Versinken im Grobkörnigen wäre schön, das wäre dann der Schlaf, das Suchen nach einem einzigen Negativ, die späte Rache der Unordnung. Morgen: Rekonstruktion, neue Dokumentation, weiter die Mappe. Vielleicht spüre ich dann wieder die beiden Fingerspitzen, vielleicht sehe ich wirklich schärfer. Da, wo mal mehr Kurzsichtigkeit war, vermutlich hat die irgendwer abgetragen, vielleicht ist das das Schrumpfen von Stress, vielleicht werde ich einfach nur alt auf eine gute Art und Weise. Wer ich bin, weiß ich, aber wo ich hinwill nur zeitlich begrenzt. Schnelles Wechseln mit den neuen Linsen, Gewöhnung an das neue Augenpaar, der Blick nach oben, dann geht das mit dem Nackenschmerz eventuell irgendwann vorbei. Zu kalt, um die Oberlichter zu öffnen.

"Von einem anderen Menschen braucht man das absolute Zutrauen, dass man mit seinem Leben genau das Richtige anstellt."
(Robert Ford, Interview mit Denis Schenk (druckfrisch))

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

hej. alles, was du sagst, ist wichtig.

ich danke dir.