Montag, 1. April 2013

hide from me but please still seek for me

Untitled by smallcutsensations


Mein Name liegt mir auf der Zunge wie ein Klotz. Die Sprache fehlt, die Sätze werden immer kürzer. Das Fahren über Worte, mit der Zunge, wie das Fahren meiner Finger über die blauen Flecke auf meiner Haut. Blaue Flecken, von denen ich nicht wollte, dass sie an diesen Stellen zu sehen sind. Blaue Flecken, die nicht von Menschen sind, nicht an den von mir gewünschten Stellen, wie ich es wollte. Zu viel gewollt, zu wenig gekonnt.
Das gab es bestimmt nie. So wie das Papier meiner Lieblingsbücher auf meinem Fensterbrett vor sich hin gilbt, schaue ich mir Notizen anderer zu Fragmenten, zu visuellen Dokumentationen von mir an. Wir sind unwirklich. Das Schreiben von Nachrichten, das komplette letzte Jahr wie ein Fiebertraum, dabei ist die Heizung heruntergedreht. Das alte Quecksilberthermometer mit der unansehnlichen Plastikkappe liegt auf meinem Schreibtisch, es sind bestimmt immer noch Viren dran, die, die sich seit neun Monaten durch meine Nasennebenhöhle ätzen.
Versprechen eines wilden Lebens im Kleinen, was auch immer davon geblieben ist, kann ich nicht mehr sehen. Ein halbes Jahr Etwas, danach ein Nichts. Du bist blind, mir hängt es immer noch im Ohr. Deshalb siehst du es nicht bei dir und denkst, ich sei schön. Das mag sein; und doch ist es so, wie ich es sagte.

Doppelbrüche, ich sehe noch das Blinken beim Liegen auf dem Rücken im Bett. Mein Laken eine zweite Haut, das Herz schnalzt mit seiner Zunge, schlägt fest. Ob man sich an diese Momente erinnern wird, das Ausatmen von Gift bei geschlossenem Fenster, ohne Pflanzen im Zimmer. Mein Kokon riecht noch nach Rauch, Fessel um mein Handgelenk, Trauern um das wilde Leben, das eine schöne Idee war.

Rekonstruktion. Rekapitulation. Reduktion.

Es fehlen ein paar Querstreben und tragende Pfeiler. Vernebelt vor Augen die große, mahnend leere blaue Wand und die Lichtkegel der Lampe im oberen Drittel; weißer Abschluss, Gardine mit modernem Muster. In meinem Elternhaus: nach Feinwaschmittel riechende weiße altmodische Gardinen, wandernde Tapetenfarben. Vielleicht riecht es in Wirklichkeit nach Staub, in beiden Räumen, das grenzenlose Zusammenfließen von Erinnerungen. Immer diese uneingeschränkt positive oder negative Begriffsvorstellung.
Katzen, die in Hausfluren sitzen, es ist so, als hätte man mir davon mal erzählt. Ich weiß nicht, vielleicht warst das sogar du.


So how can I ever find
What I’m looking for
When it’s been frozen
Stuck at the horizon

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ich danke dir.